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KUB 07.
03
Peter Zumthor
Bauten und Projekte
1986 – 2007
29
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09
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2007
–
20
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01
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2008
Öffnungszeiten
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opening hours
Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
D o n n e r s t a g 1 0 – 2 1 U h r
Tuesday – Sunday 10 a.m.– 6 p.m.
Thursday 10 a.m. – 9 p.m.
Kunsthaus Bregenz
Karl-Tizian-Platz
A-6900 Bregenz
Phone (+43-55 74) 4 85 94-0
Fax (+43-55 74) 4 85 94-408
kub@kunsthaus-bregenz.at
www.kunsthaus-bregenz.at
Ausstellung
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exhibition
Ausstellungskonzept und Material-
auswahl Foyer und 3. Obergeschoss
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exhibition concept and selection of
material for foyer and third level
Thomas Durisch
Filminstallation zu den Bauten von
Peter Zumthor
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film installation on
Peter Zumthor's buildings
© Nicole Six und Paul Petritsch
Kamera und Schnitt
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camera
and editing
Robert Schabus
Fotovorlage
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photographic material
Adolf Bereuter
24.12.07 10 – 14 Uhr
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10 a.m. – 2 p.m.
25.12.07 geschlossen
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closed
26.12.07 10 – 18 Uhr
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10 a.m. – 6 p.m.
31.12.07 10 – 14 Uhr
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10 a.m. – 2 p.m.
01.01.08 14 – 18 Uhr
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2 p.m. – 6 p.m.
Kasse
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counter
Phone (+43-55 74) 4 85 94-433
Eintrittspreise
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admission
Erwachsene
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adults
10 €
Ermäßigungen
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reductions 6 €
10% Ermäßigung für Ö1-Club-
Mitglieder
|
10% reduction
for Ö1-Club members
Schüler
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school students
1,50 €
Lehrlinge
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trainees
1,50 €
Gruppen ab 15 Personen
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15 people and more
7 €
Führungen für Gruppen ab
15 Personen
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guided tours for
15 people and more
5 €
Workshop Kinder oder
Kinderkunst am Samstag 4 €
workshop or art education
for children on Saturday
4 €
Eintrittskarten im Vorverkauf
Ermäßigte Karten für die gesamte
Ausstellungsdauer sind für Kunden
d e r H y p o L a n d e s b a n k V o r a r l b e r g i m
Vorverkauf in allen Filialen erhältlich.
Information und Anmeldung
zu Führungen
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information and
registration for guided tours
Kirsten Helfrich, DW
|
ext.
-415
vermittlung@kunsthaus-bregenz.at
Sekretariat
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office
Margit Müller-Schwab, DW
|
ext.
-409
m.mueller-schwab@
kunsthaus-bregenz.at
Direktor
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director
Eckhard Schneider
Kurator
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curator
Rudolf Sagmeister
Kommunikation
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press and public relations
Birgit Albers, DW
|
ext.
-413
b.albers@kunsthaus-bregenz.at
Assistentin
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assistant
Melanie Büchel
Kunstvermittlung
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art education
Winfried Nußbaummüller, DW
|
ext.
-417
w.nussbaummueller@
kunsthaus-bregenz.at
Assistentin
|
assistant
Kirsten Helfrich
Publikationen
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publications
Katrin Wiethege, DW
|
ext.
-416
k.wiethege@kunsthaus-bregenz.at
Assistentin
|
assistant
Antje Kühn
Editionen
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editions
Caroline Schneider, DW
|
ext.
-444
c.schneider@kunsthaus-bregenz.at
Assistentin des Direktors
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assistance to the director
Beatrice Nussbichler, DW
|
ext.
-418
b.nussbichler@kunsthaus-bregenz.at
Administration
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administration
Ute Denkenberger
Phone (+43-55 74) 5 31 06-919
ute.denkenberger@kuges.at
Technik
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technical staff
Andreas Schreiber
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Markus Tembl
|
Markus Unterkircher
|
Stefan Vonier
Copyright
© 2007 by Kunsthaus Bregenz
Konzeption
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concept
Eckhard Schneider
Text
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text
H.-J. Müller
|
W. Nußbaummüller
|
E. Schneider
|
K. Wiethege
|
P. Z u m t h o r
Redaktion
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editorial work
Birgit Albers
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Melanie Büchel
Basiskonzept Grafi k-Design
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basic graphic design
Clemens Theobert Schedler
Büro für konkrete Gestaltung
Gestalterische Ausführung
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graphic design
Bernd Altenried
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Stefan Gassner
Unser besonderer Dank gilt
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special thanks to
Peter Zumthor
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Thomas Durisch
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Nicole Six
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Paul Petritsch
|
Modellbauer Michael Rast
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Restaurator Johannes Weiss
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Projektsekretariat und Modellbau
B ü r o Z u m t h o r : R o s a G o n ç a l v e s m i t
Bettina Lareida
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Astrid Sonder
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Lisa Barucco
|
Ruben Jodar
|
Nina Mampel
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Florian van het Hekke
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Vipavee Kunavichayanont
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Bernardo Lopes
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Presenting
Sponsor
Haussponsor des
Kunsthaus
Bregenz
Sponsor der
KUB
Arena
Hypo Landesbank
Vorarlberg
Mit freundlicher
Unterstützung von
Kulturträger
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KUB-Programm 07.03
Peter Zumthor
Kunsthaus
Bregenz
KUB 07.
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Peter Zumthor
Bauten und Projekte
1986 – 2007
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2007 –
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mit einer Filminstallation von Nicole Six & Paul Petritsch
Zur Architektur von Peter Zumthor
»Architektur ist erstarrte Musik«, hat der Romantiker Schelling
einmal notiert. Da schwingt der Baumeisterstolz mit, doch zu
mehr als nur zur Dienstleistung berufen zu sein. Wo Architektur
der Musik verwandt sein soll, da kann sie nicht gänzlich in der
gestellten Aufgabe aufgehen, da sieht sie sich berufen, sichtbare
Gestaltzeichen zu setzen, die von der Überlegenheit der ord-
nenden Vernunft über das Chaos der Naturformen zeugen.
Peter Zumthors Bauten fehlt alles Triumphalistische. Sie
scheinen frei von den Gebärden verdrängender Arroganz, von der
Grandiosität zeitgenössischer Repräsentationsarchitektur, frei
vom Zwang, im öffentlichen Raum weithin auffallen zu müssen.
Nicht dass sie ängstlich aller Imposanz auswichen. Das gerade
nicht. Und schon gar nicht mangelt es ihnen an Handschrift und
I n d i v i d u a l i t ä t . F a s t a l l e s i n d s i e z u S e h e n s w ü r d i g k e i t e n g e w o r-
den, bestaunten Zielen des Kunsttourismus. Zumthors Architek-
tur unterscheidet sich wohl, hebt sich ab von ihrer Umgebung und
braucht doch nicht mit großer Geste auf sich aufmerksam zu
machen. Sie ist auf eine einfache Weise da, markant, selbstbe-
wusst und zugleich so, als sei sie schon immer da gewesen, als
könnte es überhaupt nicht anders sein. Es liegt eine starke Würde
über diesem Werk, ein Respekt auch vor der Schutzbedürftigkeit
der Bauorte, der Kostbarkeit der Baustoffe. Man hat bei Peter
Zumthor den zwingenden Eindruck, die Form verantworte sich
immer wieder vor dem Leben, habe ein genuines Gespür für das
sinnlich Zuträgliche, gehe überaus behutsam, bedachtsam mit
der Macht der Anmutung um, locke die Empfindung eher sanft aus
ihrer Verzagtheit und Bequemlichkeit.
Soll man dazu Stil sagen? »Vielleicht«, sagt Peter Zumthor,
»sollte man lieber nicht von Stil sprechen, sondern von einer
bestimmten Herangehensweise, von einer spezifischen Gewis-
senhaftigkeit bei der Lösung der Aufgaben.« Gewissenhaftigkeit
– vielleicht ist es ja das, was einen so wohl sein lässt in diesen
Häusern. Es geht einem auf eine vegetative Weise gut in Zumthors
Architektur auch ohne Wellnessprogramm in der Therme Vals,
auch ohne Segensbotschaft in der Kapelle Sogn Benedetg, auch
ohne Nachbarschaftskontakt in der Wohnsiedlung Spittelhof in
Biel-Benken. Das Auge ist gefordert, aber nicht überwältigt. Und
der Körper erfährt sich in strenger Begrenzung und hat doch eine
wunderbare Freiheit in seinem unregelmäßigen Anderssein.
Dabei schließt das Werk ja durchaus an die Moderne an – im
strengen unverspielten, im rektangulären Setzen und Türmen der
Volumina. Nie weicht Peter Zumthor ins dekonstruktiv Expressive
Peter Zumthor
1943 geboren in Basel,
Ausbildung als Möbelschreiner,
Gestalter und Architekt an der
Kunstgewerbeschule Basel und
am Pratt Institute, New York.
Seit 1979 eigenes Architektur-
büro in Haldenstein, Schweiz.
Wichtigste Bauten:
Schutzbauten für Ausgrabung
mit römischen Funden, Chur,
Graubünden, 1986; Kapelle Sogn
Benedetg, Sumvitg, Graubünden,
1988; Wohnungen für Betagte,
Chur, Masans, Graubünden, 1993;
Therme Vals, Graubünden, 1996;
Kunsthaus Bregenz, 1997;
Schweizer Pavillon Expo 2000,
Hannover; Dokumentationszentrum
„Topographie des Terrors“, 1997
gebaute Bauteile 2004 vom Land
Berlin abgebrochen; Haus Zumthor,
Haldenstein, Graubünden, 2005;
Kolumba, Kunstmuseum des Erz-
bistums Köln, 2007; Feldkapelle
Bruder Klaus, Wachendorf,
Eifel, 2007.
Peter Zumthor
Feldkapelle Bruder Klaus,
Wachendorf, Eifel, 2007
Foto © Walter Mair
aus, nie fühlt seine Architektur dem organisch wild Wachsenden
nach. Und doch haben seine Häuser so gar nichts vom futuris-
tischen Geist des Neuen Bauens, von der nüchternen Utopie des
White Cube, die noch seine Lehrergeneration beseelte. Schon die
Anfänge markieren den Abstand, das eigene Idiom jenseits des
technizistischen Gebrauchs von Glas und Stahl und Beton. Archi-
tektursprachliche Mittel, die sich eigenständig bewährten, die
eigenständig blieben, unverführbar durch die Kultur des Zitats.
Für Unterhaltung, leichte oder schwere, ist das Werk nicht zu
haben. Weder für den leichten Sound noch für den schweren Hall.
Was man erlebt, kommt nicht aus zweiter Hand.
So hätte auch die Gedenkstätte »Topographie des Terrors«
in Berlin werden sollen. Ein Ort, an dem das Erinnern nicht insze-
niert wird, an dem Körper und Geist sich ganz überlassen sind.
Dass der Auftrag dann doch nicht zustande kommen sollte, hatte
manche Gründe, war aber nicht zuletzt der Radikalität geschuldet,
mit der Zumthors Architektur die Rituale der Erinnerungspolitik
unterlaufen hätte. Didaktik im Haus, Schrifttafeln an der Wand,
verlässliche museale Führungslinien, das alles ist noch immer
besser zu ertragen als die Verlorenheit in Sälen und auf Rampen,
die kein Verstehen anbieten, wo es doch kein Verstehen gibt.
Man ist bei Peter Zumthor in Räumen, die wirklich Innenräume
sein wollen, unmittelbar Weltabschluss signalisieren, die nicht
mit großen Glasfronten so tun, als sei zwischen Drinnen und
Draußen nur ein Unterschied in der Temperatur. Diese Wände sind
viel mehr als nur Mauern, sie haben eine eigene Hermetik – unver-
gleichbar in der zeitgenössischen Architektur. Aber es ist keine
Hermetik, die an Gefangenschaft denken lässt, die den Fluchtins-
tinkt weckt. Es ist die Hermetik des Aufgehobenseins, des
G e b o r g e n s e i n s . S o k a n n m a n e s a u c h i n d e n d r e i S t o c k w e r k e n
des Bregenzer Kunsthauses ganz gut ohne Kunst aushalten.
Wo immer man steht, hat man seinen Platz und nirgendwo das
Bedürfnis, sich aus der einsamen Mitte an die schützenden
Wände zurückzuziehen. Auch im Zentrum kann man sich gut mit
den monumentalen Proportionen messen. Ist das mit dem verbli-
chenen Wort »erhaben« gemeint? Wie müsste ein Bild von Mark
Rothko, von Barnett Newman an diesen Wänden aussehen? An
Wänden, die sie halten, aushalten und ihr Meister in einem sind?
War es vielleicht nicht doch ein Irrtum, den abstrakten Expressio-
nismus mit den konstruktiven Zwangshandlungen des Bauhauses
zusammen zu denken?
Das richtige Wort für Zumthors Architektur ist noch nicht
gefunden. Sie hat etwas von der Unzerstörbarkeit archaischer
Formenbestände. Sie hat etwas von der Noblesse japanischer
Lackarbeiten. Sie hat etwas von der Richtigkeit des ganz auf sich
konzentrierten Formengebrauchs. Wäre »richtig« das richtige
Wort? Peter Zumthors Architektur: der denkbar überzeugendste
Widerspruch gegen die Trostlosigkeit, mit der Adorno kein richtiges
Leben im falschen anerkennen wollte. Wo es den richtigen Ort
gibt, kann auch das Leben nicht so falsch sein.
Hans-Joachim Müller
Peter Zumthor
Feldkapelle Bruder Klaus,
Wachendorf, Eifel, 2007
Foto © Walter Mair
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KUB-Programm 07.03
Peter Zumthor
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