a2 niem transk, Niemiecki, matura 2006

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Egzamin maturalny z języka niemieckiego
Transkrypcja – Arkusz II
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TRANSKRYPCJA TEKSTÓW DO SŁUCHANIA
ARKUSZ II
Zadanie 8.
Reporterin:
Kinder brauchen keine intakte Familie. Hauptsache, es ist überhaupt jemand für
sie da. Der Kinderarzt Remo Largo provoziert mit neuen Thesen. Diese haben
heftige Reaktionen der allein erziehenden Mütter hervorgerufen. Wir haben
Dr. Largo eingeladen, damit er uns seine Thesen erklärt.
Sie schreiben in Ihrem neuen Buch über „Glückliche Scheidungskinder“. Ist das
nicht zu positiv gesehen?
Remo Largo:
Wir haben für unser Buch viele Interviews geführt. Sie belegen, dass eine
Scheidung Kinder nicht zwangsläufig unglücklich macht. Und eine intakte,
traditionelle Familie ist keine Garantie für eine glückliche Kindheit. Es kommt
auf die Qualität der Beziehungen an, nicht auf das Familienmodell. Es gibt
Kinder, die nach einer Scheidung genauso glücklich aufwachsen wie die
anderen. Gott sei Dank. Denn immerhin sind heute ein Sechstel aller Kinder
Scheidungskinder. Nur die Politiker tun immer noch so, als ob die Gesellschaft
nur aus funktionsfähigen Familien bestehen würde.
Reporterin:
Aber direkt nach einer Trennung kann doch niemand glücklich sein?
Remo Largo:
Das stimmt natürlich. Die Zeit gleich nach der Scheidung ist Stress. Das wollen
wir auch gar nicht verharmlosen. Aber wie fühlen sich die Kinder in den Jahren
danach? Darum ging es uns.
Reporterin:
Was brauchen Scheidungskinder denn am allermeisten, um glücklich zu werden?
Remo Largo:
Zeit! Die Eltern müssen sich Zeit nehmen. Und sie müssen es schaffen, mit dem
Ex-Partner einigermaßen ins Reine zu kommen, die Trennung zu bewältigen.
Viele Eltern kriegen das auch ganz gut hin, ohne großen Krach. Aber von denen
spricht eigentlich keiner, was ich bedaure.
Reporterin:
Trotzdem, bei vielen herrscht tatsächlich nach einer Trennung ständig Streit ...
Remo Largo:
Ja, solche Paare gibt es leider auch. Mütter und Väter, die ihre Wut vor dem
Kind rauslassen. Die meinen, es reicht, dem Kind zu sagen: Wir streiten, aber
das hat nichts mit dir zu tun. Die Kinder leiden aber unter den negativen
Gefühlen der Eltern. Sie beziehen sie immer auf sich, fühlen sich abgelehnt und
können sich nicht dagegen abgrenzen. Für ein Kind ist es sehr wichtig, dass die
Eltern auf Dauer einen Weg finden, ohne Hass miteinander auszukommen und
einander als Eltern sogar zu unterstützen. Solche Eltern gibt es zum Glück auch.
nach: www.brigitte.de/frau/familie/dossier_scheidung/, 18.09.2004
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Egzamin maturalny z języka niemieckiego
Transkrypcja – Arkusz II
Zadanie 9.
Reporterin:
La Jolla, Kalifornien, sieben Uhr morgens Ortszeit. Vor einem anstrengenden
Tag im Labor schnappt sich der Biologe Dirk Büscher das Surfbrett und geht
hinunter zum Strand. Eine knappe Stunde Wellenreiten im Pazifik, danach sind
embryonale Stammzellen und Zebrafische dran. Dirk untersucht beide Systeme
am Salk Institute in San Diego.
Dirk, du bist jetzt 39, lebst und forschst in Kalifornien. Hast du dir deinen
Lebenstraum erfüllt?
Dirk:
Einerseits ja. Das Leben hier ist wirklich locker: zwei Minuten Fußweg bis zum
Strand, nette Leute, tolles Wetter. Doch der Berufsalltag ist hart: 50 bis 70
Stunden pro Woche sind normal, geregelte Arbeitszeiten existieren meist nicht.
Das Labor ist fast schon mein Zuhause.
Reporterin:
Du hast in Deutschland Biologie studiert. Warum hast du dich für dieses Fach
entschieden?
Dirk:
Biologie ist ein interessantes Studium, weil es so breit gefächert ist:
Mikrobiologie, Botanik, Zoologie, Genetik, Molekularbiologie etc. Der
Nachteil: Es bedarf einiger Zeit, um herauszufinden, was einen interessiert.
Wenn man allerdings erst während der Diplomarbeit merkt, wie der
Forschungsalltag wirklich aussieht, kann es schon zu spät für einen Rückzieher
sein. Daher sollte man unbedingt Praktika in Labors machen.
Reporterin:
Wie bist du nach Kalifornien gekommen?
Dirk:
Schon während meines Studiums habe ich Kontakte mit amerikanischen
Universitäten aufgenommen und bin für ein Jahr nach Boston gegangen. Nach
meiner Doktorarbeit und einer ersten Stelle an der Medizinischen Hochschule
Hannover bekam ich dann einen Laborplatz hier am Salk Institute. Ich rate
jedem Studierenden, die Möglichkeiten ins Ausland zu gehen, unbedingt zu
nutzen.
Reporterin:
War es schwer, diese Stelle zu bekommen?
Dirk:
Nein. Als Biologe ist es sehr einfach, in der Welt herumzukommen. Befristete
Arbeitsverträge sind leicht zu erhalten. Viele Institute und Firmen bieten
Biologen Arbeitsplätze. Mit ein wenig Eifer und Begabung sind Stipendien
unproblematisch. Diese können erst mal eine Vorbedingung sein, um überhaupt
irgendwo unterzukommen. Man muss aber seine Ziele im Auge behalten, sonst
wird man zum Weltenbummler.
Reporter:
Also sollte man seine Karriere als Vollblutbiologe rechtzeitig durchplanen?
Dirk:
Auf jeden Fall mit einer gewissen Zielvorstellung. Denn gerade in Deutschland
herrscht der Jugendwahn: Die Industrie will junge Doktoren und Doktorinnen.
Der akademische Weg verlangt als Eintrittskarte Publikationen und
Auslandserfahrung – am besten mehrere Jahre Amerika in einem renommierten
Labor – und man muss ebenfalls „jung sein“.
Reporterin:
Dein Fazit?
Dirk:
Das Studium war nett und unbeschwert, der Lebensstil war interessant und ich
möchte die Amerikajahre nicht missen. Weil aber doch die Sehnsucht nach
Europa brennt, nehme ich die Möglichkeit wahr, bei einem jungen Biotech-
Unternehmen in Madrid weiterhin im Bereich Zelltherapie zu forschen. Damit
habe ich auch noch den Sprung in die Industrie geschafft.
nach: „Life & Science”, Mai-Juli 2004
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